Warum ich ein Video erstellen sollte

Die konventionelle Schweinehaltung ist in der Gesellschaft zunehmend in die Kritik geraten. Um ihr ein besseres Image zu verleihen, helfen ansprechende Videos, den Verbraucher über die Haltung zu informieren.

Die beste Kamera ist die, die man bei sich hat. 

Im Zeitalter der Digitalisierung sind Filme vielfältig einsetzbar. Dadurch, dass sie immer und überall abrufbar sind, haben sie an Bedeutung gewonnen. Im Vergleich zu Text- und Bildbeiträgen sind Bewegtbilder die attraktivste Form der Informationsvermittlung. Sie sind mit mobilen Endgeräten einfach zu erstellen. Wie das geht, erfährst Du in den nächsten Abschnitten.

Hintergrund: Die Inhalte der Akademie beruhen auf eigenen Forschungen und Literatur zum Thema Film. Im Rahmen der Forschungsarbeit wurden zwei Videos gegenübergestellt, die am gleichen Tag in der gleichen Bucht gedreht wurden. Ein Film zeigt die Landwirtschaft aus einer natürlichen und einer aus einer technischen Sichtweise. Diskussionen mit Verbrauchern haben dabei gezeigt, dass die technische Betrachtung besser bewertet wird, da sie eher an die Erwartungen der Zuschauer anknüpft. Diese Erwartungen beruhen oft auf Beiträgen von Tierschützern, welche Zuschauer zuvor gesehen haben. Nur wenn ein Video als glaubwürdig eingestuft wird, können die Inhalte den Zuschauer erreichen.

Vorbereitungen

Bevor Du ein Video erstellst, solltest Du dir ein paar grundlegende Fragen beantworten. Möchte ich Verbraucher oder potenzielle Mitarbeiter erreichen? Welche fachliche Tiefe ist sinnvoll? Wo wird das Video zu sehen sein? Zeige ich mich vor der Kamera, um die Glaubwürdigkeit zu steigern?  Welche Inhalte möchte ich vermitteln? Filme ich mich selbst oder habe ich eine weitere Person zur Verfügung? Halte ich das Handy in der Hand oder nutze ein Stativ? Diese und weitere Fragen, sind jeweils individuell zu entscheiden, was jeden Film zu einem Unikat werden lässt.

Mach Dir im Vorfeld Notizen, damit Du möglichst gezielt vorgehen kannst und nur so viel Material schneiden musst wie nötig.

Videos interessieren uns eher, wenn sie eine Geschichte erzählen. Hierzu bedarf es nicht viel. So kann schon eine Bildfolge einer einfachen Tätigkeit durch unterschiedliche Perspektiven eine kleine Geschichte erzählen. Nehmen wir uns als Beispiel den morgendlichen Kontrollgang im Schweinestall:

  • Eine Totale zur räumlichen Orientierung: Vogelperspektive durch das Abteil, der Landwirt / die Landwirtin läuft den Gang entlang
  • Großaufnahme vom Gesicht des Landwirts / der Landwirtin beim Kontrollieren der Tiere
  • Eine Detailaufnahme, wie die Hände ein Schwein berühren
  • Eine Nahaufnahme über die Schulter des Landwirts / der Landwirtin mit Blick auf die Tiere
  • Eine Großaufnahme von den Tieren in Augenhöhe

Eine Regel, die zugrunde gelegt wird, sind die „Fünf Ws des Filmens“, worauf ich im Kapitel „Perspektiven“ in einem weiteren Zusammenhang eingehe. Hier werden die journalistischen W-Fragen „Wer“, „Was“, „Wann“, „Wo“ und „Warum“ perspektivisch beantwortet. Jede Einstellung sollte dabei mindestens 10 Sekunden lang gefilmt werden, um beim Schnitt ausreichend Spielraum zu haben.

Achte darauf, dass die Filme für den Verbraucher nicht zu fachlich sind. Stalleinrichtung wie Lüftungs-, Tränke- und Fütterungstechnik sind nur wenig bekannt, weshalb eine Erklärung der gezeigten Gegenstände sinnvoll ist. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass das Gesagte mit dem Gezeigten übereinstimmt. Außerdem kann es sinnvoll sein, wenn beschrieben wird, welche Bedürfnisse die Tiere haben, um zum Beispiel das Anbieten von Stroh zur Befriedigung des Wühltriebs zu begründen. Weitere produktionstechnische Details, wie zum Beispiel die Unterscheidung zwischen Voll- und Teilspaltenboden, müssen nicht unbedingt aufgegriffen werden, da sie für den Verbraucher keinen Unterschied machen und nicht zu einer besseren Bewertung der Schweinehaltung beitragen.

Für den Verbraucher ist es hilfreich, eine Einordnung zu bekommen, um welchen Standard es sich bei den gezeigten Stallungen handelt. Auch eine Übersicht darüber, wie der Betrieb aufgestellt ist, kann für den Zuschauer nützlich sein, um die Dimensionen abschätzen zu können.

Bei der Kleiderwahl gibt es einfache Grundsätze zu beachten, die den Auftritt vor der Kamera deutlich verbessern können. So kann weiße Kleidung zu dem unangenehmen Nebeneffekt führen, dass sie das Licht sehr stark reflektiert und die Kleidung damit viel heller wird als das Gesicht. Ebenfalls sollte man schwarze Kleidung meiden, da diese das Licht absorbiert und Details im Bild möglicherweise gar nicht mehr zu erkennen sind. In beiden Fällen kann es zudem passieren, dass sich Kleidung und Hintergrund zu ähnlich sind und dadurch nur noch der Kopf im Bild zu erkennen ist. Feine Muster auf der Kleidung, wie zum Beispiel ein engmaschig kariertes Hemd, erzeugen einen optischen Effekt, der im Kamerabild wie ein Flackern zu beschreiben ist.

Über diese Hilfsmittel hinweg gibt es keinen generellen Leitfaden, nach dem Filme standardisiert abgedreht werden.

Grundlegende Einstellungen

Ein gutes Video zeichnet sich durch einfache grundlegende Dinge aus:

  • Das Wichtige im Bild muss scharf sein
  • Das Bild sollte gut belichtet sein
  • Die Farben sollten möglichst natürlich aussehen
  • Die Aufnahme sollte nicht verwackelt sein
  • Geräusche und Wortbeiträge sollten gut zu hören sein

Beim Filmen mit dem Handy funktioniert in der Regel alles über den Touchscreen. Mit dem Tippen auf ein Objekt im Kameramodus wird dieses fokussiert und die Belichtung für diesen Bereich passend eingestellt. Achte darauf, dass Du dich immer an dem hellsten Bereich im Bild orientierst. Zu starke Über- oder Unterbelichtung führt dazu, dass Bereiche des Bildes nicht mehr dargestellt werden können.

Um unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen, werden bei Filmen unterschiedliche Formate genutzt. In Zeiten sozialer Netzwerke nimmt dabei vor allem das Hochkant-Format an Bedeutung zu. Es sollte in jedem Fall vermieden werden, unterschiedliche Seitenverhältnisse innerhalb eines Videos zu mischen. Da die Horizontale bzw. das Querformat eher dem natürlichen Sehverhalten entspricht, wird empfohlen dieses für die Aufnahmen zu nutzen.

Man sollte sich im Vorfeld festlegen, in welcher Auflösung man filmt. Empfohlen wird die Einstellung „1080p“ oder auch HD, was dem heutigen Standard in den sozialen Netzwerken entspricht und weniger Speicher in Anspruch nimmt, als die nächst höhere Stufe „4K“. Benutze immer die Kamera auf der Rückseite, da diese eine bessere Qualität aufweist.

Damit aus einem Bild ein Video entsteht, müssen etwa 24 davon innerhalb einer Sekunde aneinandergereiht werden. Je mehr Bilder man pro Sekunde aufnimmt, desto flüssiger werden Bewegungen dargestellt. 30 fps ist der Standard vieler Smartphones. In Europa gilt dagegen eine Rate von 25 Bildern je Sekunde. Empfohlen wird eine Einstellung von 60 fps.

Tipp: Durch das Aktivieren des Flugmodus kann sichergestellt werden, dass keine Störung durch eingehende Telefonate während der Filmaufnahmen eintritt.

 

Perspektiven

Die Leichtigkeit des Smartphones macht es Dir einfacher, verschiedene Blickwinkel einzunehmen. Durch abwechslungsreiche Perspektiven verleihst Du dem Film Spannung und schaffst einen Mehrwert für den Zuschauer. Es empfiehlt sich, dem Film durch die Perspektivauswahl Tiefe zu verleihen und Objekte hintereinander anzuordnen. Das Gehirn erkennt die Größenvergleiche und Entfernungen und kann diese einordnen. Je mehr ein Bild in Vorder-, Mittel- und Hintergrund gestaffelt wird, desto besser. Vermeide es, Personen, Tiere oder Maschinen unmittelbar vor einer Wand zu platzieren.

Jede Perspektive erzielt einen bestimmten Eindruck bei dem Zuschauer:

  • Die Totale schafft Orientierung, gibt dem Zuschauer einen Einblick darüber, wo er sich aufhält.
  • Die Halbtotale zeigen Personen von Kopf bis Fuß. Sie ist gut geeignet, um Tätigkeiten abzubilden.
  • Die Großaufnahme zeigt den Kopf und einen Teil der Schultern einer Person. Mimik und Gefühle können verdeutlicht werden.
  • Die Nahaufnahme zeigt nur einen Ausschnitt des Gesamtbildes, beispielsweise die Augen eines Menschen. Sie setzt in Szene, was es zu betonen gilt.
  • Die Vogelperspektive ermöglicht es uns schon von einer Leiter aus, die Gesamtheit der Umgebung darzustellen.
  • Die Froschperspektive erreicht man schon durch das Filmen aus der Hocke. Dadurch lässt sich alles größer und imposanter darstellen.

Großaufnahmen der Tiere oder des Landwirts / der Landwirtin im Umgang mit den Tieren wirken emotionaler auf den Verbraucher. Große Tiergruppen machen Verbrauchern hingegen Angst, da sie befürchten, dass dem Einzeltier nicht mehr die nötige Beachtung geschenkt wird. Hier sollte die Perspektive von oben bzw. die Vogelperspektive gewählt werden, damit der Zuschauer noch erkennen kann, wie viel Platz die Tiere haben. Bilder aus der Schweinehaltung, die aus der Vogelperspektive aufgenommen worden sind, werden von den Verbrauchern besser beurteilt. Liegende Tiere sollten vermieden werden, da sie schnell als krank oder schlapp eingestuft werden. Man sollte wissen, dass Tierwohl daran bemessen wird, in welchem Umfang die Tiere eine natürliche Umgebung haben.

Die „Fünf Ws“ des Filmens

Die „Fünf Ws“ des Filmens sind eine Hilfestellung, um verschiedene Perspektiven in einem Video zusammenzubringen. Die Regel beantwortet fünf wichtige Fragestellungen: „Wer macht was, wie, womit und warum?“ Übertragen auf ein Beispiel kann das wie folgt aussehen:

  • Eine Totale zur räumlichen Orientierung: In einen Melkstand gerichtet. Man sieht einen Melker, der gerade ein Melkgeschirr anlegt.
  • Eine Großaufnahme über die Schulter des Melkers auf das Geschirr
  • Eine Nahaufnahme vom Melkgeschirr am Euter der Kuh
  • Eine Halbtotale von der Kuh ausgehend mit Euter, Geschirr und Melker im Bild
  • Ein Blick von draußen durch ein Fenster oder aus dem Wartehof gerichtet

Achte darauf, alle Einstellungen lange genug zu filmen, um ausreichend Spielraum beim Schneiden zu haben. Die Einstellungsgrößen dürfen sich wiederholen. Wichtig ist, dass man nicht die gleichen Einstellungen direkt hintereinander schneidet.

Der Goldene Schnitt

Der goldene Schnitt in einem Motiv verleiht löst in uns Menschen  Harmonie und Ruhe aus, da er auch in der Natur in vielen Bereichen vorkommt. Orientierst Du dich also an dem Raster, welches Du in den Einstellungen aktivieren kannst (auch Hilfslinien genannt), kannst Du dein Motiv nach einem Teilungsverhältnis 1/3 zu 2/3 ausrichten.

Als Anhaltspunkt für das Filmen kann man festhalten: Je wichtiger etwas im Bild ist, desto größer sollte es gezeigt werden.

Farbe, Licht, Ton

Beim Filmen und Fotografieren wird empfohlen, sich den gegebene Lichtsituationen anzupassen und von der Verwendung des Blitzes abzusehen, da diese schnell der Stimmung der Aufnahme entgegenwirken oder unerwünschte Effekte hervorheben kann. Natürlicher Lichteinfall kann positiver wirken als klinisches Licht.

Farben haben einen erheblichen Einfluss auf unsere Stimmung. Auch hier spiegelt sich das Thema der Natürlichkeit wider. Die Farbgebung sollte im Film so widergespiegelt werden, wie wir sie wahrnehmen. Eine farblich hellere Darstellung der Schweinehaltung wird von den Zuschauern durchaus registriert und als „idyllisch“ eingeordnet.

In Bezug auf die Beurteilung der Qualität eines Films, wird ein schlechtes Bild eher verziehen, als ein schlechter Ton. Aus Untersuchungen geht hervor, dass Geräusche in Filmen aus der Schweinehaltung für den Verbraucher wichtig sind, um sich mit den Umweltbedingungen der Tiere auseinanderzusetzen. Dabei stellt beispielsweise ein Quieken schnell ein Schreien oder Heulen dar, was möglicherweise auf zu wenig Platz zurückzuführen ist. Geräusche können insgesamt auch eine hohe Aktivität im Stall widerspiegeln, was wiederum für ausreichend Platz stehen würde. Passend gewählte Musik kann einen erheblichen Beitrag dazu leisten, die Stimmung des Films zu unterstützen.

Interviews

Ein produzierter Film verfolgt das Ziel, eine Information oder etwas Unterhaltsames zu transportieren. Ein häufig genutzter Weg, um dies zu erreichen, ist das Interview. Wenn Menschen in Filmen zu Wort kommen sollen, gibt es ein paar Punkte zu beachten. Um die Person im Film den Zuschauern vorzustellen, bietet es sich an, eine Texteinblendung mit Namen und Funktion des Interviewpartners im unteren Bildrand zu platzieren. Dafür sollte die gewählte Perspektive noch ausreichend Platz lassen.

Im Idealfall bereitet der Filmende im Vorfeld einige Fragen vor, die dann während des Interviews durch das Gespräch führen. Die Fragen sollten offen formuliert sein und darauf abzielen, dem Gesprächspartner die gewünschten Aussagen zu entlocken. Damit die Fragen nicht zu hören sind, ist es besser, wenn sie in der Antwort mit aufgegriffen werden. Du kannst deinen Gesprächspartner durch bestätigendes Nicken unterstützen und dein Interesse am Gesagten zeigen. Hilfreich ist es außerdem, offene Fragen zu stellen, um zum Reden zu animieren. Statt „Bist Du zufrieden mit dem Futter?“ sollte es „Warum hast Du Dich für das Futter entschieden?“ heißen. Es sollte vermieden werden, in die Aufnahme hineinzusprechen und diese im Zweifelsfall dadurch unbrauchbar zu machen.

 

Grenzen der Smartphonekamera

Das Filmen mit dem Handy hat auch Nachteile. Höhere Ansprüche wie Gegenlicht oder stärkere Kontraste führen eine Handyaufnahme schnell an seine Grenzen.

Ein weniger gutes Handling und das geringe Gewicht können dazu führen, dass Aufnahmen schnell verwackeln. Um ein Verwackeln von Aufnahmen zu vermeiden, können Hilfsmittel wie zum Beispiel ein Stativ oder ein Gimbal hinzugezogen werden.

Zudem fehlt es dem Smartphone im Vergleich zu herkömmlichen Kameras an Knöpfen, um direkte Einstellungen vornehmen zu können, oder Features wie Kopfhörereingänge, um den Ton zu kontrollieren.

Schwierigkeiten ergeben sich zudem schnell in unterbelichteten Situationen. Der Bildsensor des Smartphones ist wesentlich kleiner als der von Film- oder Fotokameras.

Videobearbeitung und Schnitt

Ist das Projekt samt Interview und der vielen verschiedenen Einstellungen im Kasten, geht es darum, es zu einem Gesamtfilm zusammenzufügen. Unabhängig davon, welche Anwendung zum Schnitt genutzt wird, durchläuft es in der Regel dieselben Arbeitsschritte:

  • Projekt anlegen: Hier kann ein Name für das Projekt angegeben werden. Schon jetzt gibt es die Möglichkeit, die Clips auszuwählen, die für das Projekt genutzt werden sollen. Wenig gelungene Einstellungen können hier schon aussortiert werden.
  • Material importieren und sichten: Die ausgewählten Clips werden in den Arbeitsbereich hintereinander eingefügt. Das Material kann nun angeschaut werden. Aufnahmen, die nicht in den Film sollen, werden gelöscht, Aufnahmen, die bleiben sollen, auf den Ausschnitt gekürzt, den man verwenden möchte.
  • Sortieren: Die sortierten und sauber geschnittenen Aufnahmen können nun in die richtige Reihenfolge gebracht werden. Im Falle eines Interviews sind diese Aufnahmen die Eckpfeiler, an denen man sich mit den anderen Clips orientiert. Achte darauf, dass die Abfolge stimmt und sich die unterschiedlichen Einstellungsgrößen abwechseln. Es empfiehlt sich, zunächst Aufnahmen des Darstellers bei einer Tätigkeit zu zeigen, bevor man das Interview einblendet. So schafft man eine fließende Einführung der Person in den Film. Wird das Interview geschnitten, können weitere Szenen als Schnittmaterial genutzt werden, um den Schnitt zu überdecken. Beachtet man die „Fünf Ws“ während der Produktion des Films, ist es in der Regel nicht mehr erforderlich, mit Übergängen oder Blenden zu arbeiten.
  • Feinschnitt: Anschließend können die Aufnahmen nach und nach durchgearbeitet werden, um sie auf die finale Länge abzustimmen.
  • Ton und Grafik: Fertig geschnitten kann der Film über das Hinzufügen von Musik abgerundet werden. Diese sollte keine Konkurrenz zum Gesprochenen darstellen, sondern die Aussage des Films unterstützen. Ein Interviewpartner kann über eine Einblendung textlich vorgestellt sowie Logo und Titel am Anfang oder Ende des Films eingefügt werden.
  • Exportieren: Der letzte Schritt zum fertigen Film. Je nach Anwendung gibt es nur noch wenige Optionen etwas zu ändern. Teilweise ist es möglich, die Größe und Qualität des Films anzupassen. Der Film kann auf dem Gerät gespeichert oder direkt in soziale Netzwerke hochgeladen werden.

Als Anwendung wird eine der folgenden Apps empfohlen:

Beide sind sowohl für Android als auch für iOs erhältlich und in der Basisfunktion oder mit Wasserzeichen kostenfrei. Die bezahlten Versionen verfügen über viele weitere Features.

Begriffsklärung
  • Blende

    Funktioniert wie die menschliche Pupille und bestimmt, wie viel Licht in die Kamera hineingelassen wird. Um den Lichteinfall zu steuern, kann die Blende geschlossen und geöffnet werden. Neben der Helligkeit beeinflusst die Blende zugleich auch die Schärfe des Hintergrundes. Je weiter die Blende z.B. von „f22“ hin zu „f1.4“ geöffnet wird, desto enger ist der Fokusbereich und desto mehr verschwimmt der Hintergrund.

  • HDR

    Jede Kamera und jede Aufnahme hat einen Dynamikumfang. Der Dynamikumfang ist technisch vorgegeben und lässt sich nicht durch Einstellungen erweitern. Er bedeutet, wie viele Bildinformationen gleichzeitig verarbeitet werden können, da diese immer auf einen bestimmten Bereich beschränkt sind. Betrachtet man die Spanne zwischen schwarz und weiß, so kann das menschliche Auge feinste Nuancen und Variationen wahrnehmen, während es die Kamera Bildbereiche viel schneller als weiß oder schwarz interpretiert und somit Details bzw. Bildinformationen verloren gehen.

  • ISO

    Der ISO-Wert gibt an, wie lichtempfindlich die Kamera eingestellt ist. Die „International Organization for Standardization“ ist ein weltweit einheitlicher Standard. „Je kleiner der ISO-Wert ist, desto dunkler, aber schärfer ist das Bild. Je größer der Wert ist, desto heller, aber rauschiger ist das Bild“. Das hängt damit zusammen, dass nicht mehr Licht auf den Sensor einfällt, sondern dieser empfindlicher darauf reagiert.

  • Schnittbilder

    Das Aufnehmen eines Interviews läuft dies in der Regel nicht immer so, dass es in einer durchgehenden Aufnahme gezeigt werden kann. Zum Beispiel möchte man die Fragen, die man seinem Gegenüber stellt, nicht im fertigen Film belassen. Um unerwünschte Passagen herauszunehmen, können diese mit Schnitt-Apps herausgeschnitten werden. Die Schnitte, die dadurch entstehen, verursachen Sprünge, die keinen professionellen Eindruck hinterlassen. Um diese Schnitte zu verstecken, können Schnittbilder über die Aufnahmen gelegt werden, die den Interviewpartner z.B. in einer anderen Alltagssituation zeigen oder inhaltlich darstellen, wovon er gerade spricht. Dabei rückt der Ton der Schnittbilder in den Hintergrund. Das gesprochene Interview läuft durch und wird in dem Abschnitt nur bildlich überdeckt wird. Es sollte darauf geachtet werden, dass man etwa zwei bis vier zusammenhängende Clips zusammenstellt, die für sich eine kleine Geschichte erzählen.

  • Verschlusszeit

    Die Verschlusszeit steht für die Zeit, die eine Kamera benötigt, um eine Aufnahme zu tätigen. Je länger diese Zeit eingestellt wird, desto länger bleibt die Kamera offen und desto mehr Licht trifft auf den Sensor. Gleichzeitig bedeutet das aber auch, dass die Aufnahme anfälliger für Bewegungen wird und schnell unscharf ist. Je schneller die Verschlusszeit, desto weniger Licht fällt ein und umso schärfer wird die Aufnahmen, da in dieser kurzen Zeit keine Bewegung des Objekts oder der Kamera stattfindet. Die Verschlusszeit ist damit neben der Blende und dem ISO-Wert eine der drei wichtigsten Faktoren, um die Helligkeit einer Aufnahme zu steuern. Eine Grundregel im Film ist, die Verschlussgeschwindigkeit doppelt so hoch einzustellen wie die Bildrate. Bei 24 Bildern pro Sekunde sollte die Verschlussgeschwindigkeit bei „1/48“ liegen.

  • Weißabgleich

    Der Weißabgleich steuert die Temperatur des Bildes und strebt an, die Aufnahme so zu steuern, dass weiß auch als weiß dargestellt wird. Die Einstellung wirkt sich auf das gesamte Bild aus und lässt sich zwischen einem Kelvin-Bereich von etwa 0 – 12.000 einstellen, wobei 5600 Kelvin das übliche Tageslicht sind. Es gilt, je höher der Wert ist, desto kühler wirkt das Bild.

Anmerkung: Es gibt unzählige Modelle von Smartphones und jedes verfügt über andere Ausstattungen. Viele der Begriffe, die in der Akademie erklärt werden, sind in der normalen Kamera-App gar nicht ersichtlich, da diese Einstellungen automatisch im Hintergrund ablaufen. Wichtig sind sie aber trotzdem, da sie zu jeder Kamera dazugehören, ganz gleich ob Film- oder Smartphonekamera. Über den Einstellungsbereich oder separate Apps lassen sich Parameter auch manuell steuern, was in manchen Situationen sinnvoll sein kann.